GESPRÄCH MIT DER RUSSISCHEN
AVANTGARDE
Ein Ausstellungs- und Austauschprojekt zwischen Dresdner und Moskauer Künstlern.
05.04.09 - 15.04.09
Das Projekt
In den Ausstellungsräumen des treibhaus Katharinenstrasse e.V. wird im April 2009 ein außergewöhnliches Projekt realisiert.
In dem von Elena Pagel ins Leben gerufenen Projekt werden ca. 50, zum Teil historisch wertvolle Arbeiten für 10 Tage ausgestellt und von Veranstaltungen zur russischen Avantgarde begleitet.
Wladimir Opara, Kurator und Künstler des Projekts „Gespräch mit der russischen Avantgarde“ wird dazu für 2 Wochen im Namen 8 weiterer bekannter Moskauer Künstler zu Gast in Dresden sein.
Die Gruppe betrachtet sich als Nachfolger der russischen Avantgarde, wobei sie es als Ihre Aufgabe betrachten, jene Traditionen fortzuentwickeln ohne nachzuahmen. Sie knüpfen damit an eine künstlerisch hochexplosive und produktive Zeit an, in der die Malerei einen rapiden Prozess der Erneuerung durchlief. Für einige Jahre stand die russische Kunst mit an der Spitze der künstlerischen Entwicklungen. Das Nachdenken über Entstehung und Tragödie der Avantgarde in Russland ist bis heute aktuell geblieben, vielleicht gerade in diesen Tagen aktueller denn je. Der Punkt Null in der Kunst war mit dem schwarzen Quadrat von Malewitsch erreicht.
Man stand vor einem Fragezeichen: Wie weiter? Wo hin?
Hundert Jahre später gewinnt die aktuelle russische Kunst diesen Fokus der
Aufmerksamkeit zurück. Auf eigenen Wegen finden Aneignungen und Erneuerungen statt, z.B. unter Einbeziehung von Film und Videoinstallationen. Das Projekt „Gespräch mit der russischen Avantgarde“ will Fragen aufwerfen, vielleicht beantworten, Fragen an die Kunst, die Gesellschaft und deren Entwicklung. Wie und an welcher Stelle kann Kunst ansetzen, was kann sie bewirken?
Nach der Vernissage am Sonntag dem 05. März um 19.30 Uhr, finden an 4 weiteren Abenden jeweils um 20.00h Aktionen als Einführung in das Thema statt.
Am Mittwoch, dem 08. April wird der Film „Romanze mit der Revolution“ (auf russisch, Übersetzer vor Ort), mit anschließendem Diskussionspodium zur Tragödie der russischen Avantgarde gezeigt.
Die am Freitag, den 10. April stattfindende, vom Künstler Wladimir Opara angeleitete Aktion „Metamorphosen des schwarzen Quadrats“, an der sich Besucher beteiligen können, versucht das „Schwarze Quadrat“ von Malewitsch im wahrsten Sinne des Wortes begreiflich zu machen. Die hierbei entstandenen Arbeiten werden anschließend in der Galerie A3 in Moskau ausgestellt und somit Teil des Projekts.
Am Samstag, den 11. April findet ein Filmabend mit Filmen junger russischer
Künstler und Studenten unter der Überschrift „Orangener Sommer“ statt, wobei es anschließend wieder die Möglichkeit zur offenen Diskussion geben wird.
Die Finnissage am Mittwoch, den 15. April wird das Projekt mit Kurzfilmen und
Gedichten ausklingen lassen.
Bei dem Projekt haben u.a. mitgewirkt: Marlen Spindler (1931 – 2003), Leonid Berlin (1925 – 2001), Andrej Grossitskij (1934), Adolf Goldman (1933), Wladimir Opara (1952), Alexej Kamenskij (1927).
Zum 150. Jubiläum der Tretjakow-Galerie wurde das Projekt „Dialoge mit der
russischen Avantgarde“ vorgestellt, und als das interessanteste der 40
vorgeschlagenen Projekte ausgezeichnet. Im Jahr 2007 wurde „Metamorphosen des schwarzen Quadrats von Malewitsch“ für den Nationalpreis nominiert. In Folge 2 früherer Projekte aus den Jahren 1991-2007 wurde dieses zum 150. Jahrestag der Tretjakow-Galerie als das interessanteste der 40 vorgelegten Projekte
ausgezeichnet. Der Philosoph Leontij Sybajlo schrieb über das Ausstellungsprojekt von Wladimir Opara „Eiserner Weg’ folgendes: „ Eiserner Weg ist eine Art Nachdenken über das Schicksal der politischen und Kunstavantgarde in Russland, ein Versuch, ein plastisch überzeugendes Äquivalent für Künstlerreflexionen zu finden. Die Art, wie
die Objekte im Raum verteilt und aufgestellt sind, die Struktur der Installationen und die Bedeutung der Gestalten wiesen auf die Beschränktheit des modernistisch- avantgardistischen Paradigmas mit dessen totalitären Impulsen – das alles betonte den exklusiven Charakter der Lebensprinzipien der Kultur von Avantgarde, harte Normen deren Zeichensystems, Intoleranz zu den nichtmodernistischen Praktiken“.
Dieses Projekt wird betreut von Elena Pagel und Heidi Morgenstern.
Über Ihren Besuch freut sich das treibhaus Katharinenstrasse